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13 Tiere, die Körpersäfte als Waffe nutzen

Daniel Huber
Daniel Huber

Zur Verteidigung oder für den Beutefang setzen Tiere ein ganzes Arsenal von Waffen ein – Zähne, Krallen, Gift. Und manche verspritzen selbst Körperflüssigkeiten zu diesem Zweck. Hier eine Auswahl von 13 Beispielen:

Speikobras

Speiende Ringhalskobra

Die Ringhalskobra speit ihr Gift aus nach vorn gerichteten Öffnungen ihrer Giftzähne. Die Schlangen speien erstaunlich schnell und präzise; rechtzeitig auszuweichen ist schwierig. Bild: Getty

Giftschlangen sind wohl jedem bekannt. Dass es aber Schlangen gibt, die ihr Gift nicht per Biss verabreichen, dürften nicht alle wissen. Eine Reihe von Giftnattern (Elapidae) pumpen ihr Gift durch Muskelkonzentrationen aus der Giftdrüse in speziell angepasste Giftzähne mit nach vorn gerichteten Öffnungen, aus denen es als Strahl austritt. Die Schlangen, die über diese Fähigkeit verfügen, werden unter der Bezeichnung «Speikobras» zusammengefasst, wobei dies keine taxonomische Verwandtschaftsgruppe ist – neben 15 Arten der Echten Kobras (Naja) gehört auch die Ringhalskobra zu den Speikobras, obwohl sie zur Gattung Hemachatus gehört.

Speikobras speien ihr Gift zielgerichtet auf den Kopf potenzieller Feinde und können dabei je nach Art Distanzen von zwei bis drei Metern überwinden. Das Gift zeigt auf der Haut keine Wirkung, doch wenn es in die Augen gelangt, verursacht es starke Schmerzen und beeinträchtigt die Sehfähigkeit. Unterbleibt eine Behandlung der getroffenen Augen, können bleibende Schäden bis hin zur Erblindung die Folge sein. Die Fähigkeit, Gift auf Distanz zu verspritzen, ist eine vorteilhafte Defensivstrategie, da sie die Verteidigung aus der Distanz erlaubt und zugleich viel weniger Gift verbraucht. Um Beute zu töten, beissen Speikobras aber doch mit ihren Giftzähnen zu.

Krötenechse

Horned Lizard
https://www.reddit.com/r/natureismetal/comments/bl5f1d/the_horned_lizard_can_shoot_blood_from_its_eyes/?rdt=57786

Blut als Abwehr: Die Krötenechse nutzt diese Waffe nur im äussersten Notfall.Bild: Reddit

Die Gattung der Krötenechsen (Phrynosoma) lebt in den Wüstengebieten Mexikos und im Südwesten der USA. Vier Arten von ihnen besitzen die Fähigkeit des sogenannten Reflexblutens – sie setzen ihr eigenes Blut als Waffe zur Verteidigung gegen Fressfeinde ein. Die Tiere bringen dazu Venen am Augenrand zum Platzen und sammeln das Blut in einer Höhle unter dem Augenlid. Durch Kontraktion von Muskeln können sie es bis zu anderthalb Meter weit verspritzen. Die Kröten setzen diese Waffe nur im äussersten Notfall ein – wenn sie sich etwa bereits in den Fängen eines Raubtiers befinden –, denn sie verlieren dabei rund ein Viertel ihres Blutes.

Die Krötenechsen verspritzen ihr Blut auch nicht gegen jeden Fressfeind, sondern nur gegen Hunde- und Katzenartige, etwa Kojoten oder Rotluchse, die sich vom Blut abschrecken lassen. Bei Vögeln oder Reptilien kommt diese Waffe nicht zum Einsatz.

Goldschwanzgecko

Geck oder Art Strophurus taenicauda
https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=25485254

Der Goldschwanzgecko kann aus seinem Schwanz eine übelriechende Flüssigkeit auf Fressfeinde spritzen.Bild: Wikimedia/Dave Fleming

Der Goldschwanzgecko (Strophurus taenicauda), der zu den Doppelfingergeckos (Diplodactylidae) gehört, besitzt Drüsen an seinem Schwanz, aus denen er eine bräunlich-gelbe, klebrige Flüssigkeit etwa einen Meter weit zielgerichtet abschiessen kann. Die Flüssigkeit ist ungiftig, aber ihr fauliger Geruch ist geeignet, Fressfeinde von einem Gecko-Snack abzuhalten.

Diese chemische Waffe setzen die Goldschwanzgeckos, die sich gern in Bäumen oder Sträuchern aufhalten, gegen Vögel und grosse Gliederfüssler ein. Die Art lebt in Australien, wo sie ausschliesslich in Queensland vorkommt.

Südlicher Riesensturmvogel

Südlicher Riesensturmvogel (Macronectes giganteus)

Der Südliche Riesensturmvogel, der häufig Schiffen auf der Suche nach Abfällen folgt, ist kein eleganter Flieger. Bild: Shutterstock

Der in der Antarktis und den südlichen Regionen von Südamerika, Afrika und Australien heimische Südliche Riesensturmvogel (Macronectes giganteus) erreicht eine Flügelspannweite von bis zu zwei Metern und kann bis zu acht Kilogramm schwer werden. Der Aasfresser, der aber auch junge Pinguine oder deren Eier nicht verschmäht, produziert ein Magenöl aus Wachsestern und Triglyceriden, das er im Drüsenmagen (Proventriculus) speichert. Dieses Öl kann er auf langen Flügen wieder erbrechen, um es als energiereiche Nahrung für sich oder für Küken zu verwenden.

Das Öl kann aber auch als Abwehrmassnahme gegen andere Vögel – von Möwen bis zu Seeadlern – eingesetzt werden. Die Sturmvögel schleudern es bis zu zwei Meter weit aus ihrem Schnabel; das Öl verklebt die Federn der getroffenen Vögel und führt zudem dazu, dass deren Federkleid nicht mehr wasserdicht ist. Bespritzte Vögel können daher erfrieren oder ertrinken. Auch Eissturmvögel (Fulmarus glacialis) verfügen über diese flüssige Waffe, die sie etwa gegen Nesträuber einsetzen. Sie sind offenbar auch in der Lage, auf sie gespritztes Öl durch Putzen wieder zu entfernen.

Stinktier

STRIPED SKUNK STRIPED SKUNK ready to spray Mephitis mephitis in reaction to danger,Canada, Credit:Andy Rouse / Avalon PUBLICATIONxNOTxINxUKxFRAxUSA Copyright: xAndyxRousex/xAvalonx 0516125797

Wenn Skunks ihren Schwanz anheben, sucht man besser das Weite.Bild: www.imago-images.de

Von all den Tieren, die Körperflüssigkeiten als Waffe einsetzen, dürften die Skunks oder Stinktiere die bekanntesten sein. Die 15 Arten dieser Familie (Mephitidae) leben meist auf dem amerikanischen Kontinent. Sie alle verfügen über ausgeprägte, paarige Analdrüsen, die im Vergleich zu anderen Raubtieren stark vergrössert sind. Die Drüsen sondern ein übelriechendes Sekret ab, das die Tiere bis zu sechs Meter weit verspritzen können.

Einem potenziellen Angreifer spritzen die Skunks mehrere Milliliter ihres Sekrets entgegen, falls dieser sie trotz vorheriger Warnung – Aufstampfen der Vorderpfoten und Anheben des Schwanzes – nicht in Ruhe lassen will. Der üble Geruch des Sekrets hält lange an; die Flüssigkeit kann überdies auch Hautreizungen verursachen und – wenn sie in die Augen gelangt – zu vorübergehender Blindheit führen.

Schützenfisch

Banded archerfish close-up view in mangrove water, Banded archerfish close-up view in mangrove water, Banded archerfish close-up view in mangrove water, 15.08.2022, Copyright: xdaboostx Panthermedia31 ...

Schützenfische leben meist in Mangrovenbeständen, wo sie Jagd auf Insekten machen. Bild: www.imago-images.de

Die Familie der Schützenfische (Toxotidae) lebt im tropischen Indopazifik von Indien bis Polynesien und ist in küstennahen Meeresgebieten sowie in Brack- und Süssgewässern verbreitet. Dort machen die in kleinen Gruppen lebenden Fische Jagd auf landlebende Insekten wie Fliegen – aber auch kleine Eidechsen können ihnen zum Opfer fallen. Um ihre Beute zu fangen, bedienen sich die Schützenfische einer spezifischen Technik, die ihnen ihren Namen eingebracht hat: Sie schiessen die auf Pflanzen sitzenden Beutetiere per gezieltem Wasserstrahl aus ihren speziell dafür eingerichteten Mäulern ab.

Die Fische bringen diese Wasserstrahlen hervor, indem sie ihre Zunge wölben und deren Ränder an den Gaumen legen, sodass sich eine Art Rohr bildet. Darauf heben sie ihr Maul aus dem Wasser, öffnen die Lippen und pressen blitzschnell die Kiemendeckel zusammen. Die Wassergeschosse erreichen eine Geschwindigkeit von drei Metern pro Sekunde und sind so stark, dass die Beutetiere problemlos aus ihrer Verankerung gerissen werden. Die Fische lernen mit der Zeit, Geschwindigkeit und Zielgenauigkeit ihrer Wassergeschosse zu verbessern. Und sie sind in der Lage, die Flugbahn der getroffenen Beute einzuschätzen – so erwischen sie diese, bevor Konkurrenten sie erreichen.

Bombardierkäfer

Macro shot of a bombardier beetle on leaf.

Der Bombardierkäfer bombardiert Feinde mit ätzenden, heissen Chemikalien.Bild: Getty

Die Bombardierkäfer (Brachininae), eine Unterfamilie der Laufkäfer, leben in Weinbergen, trockenen Heiden und Trockenwiesen. Sie besitzen ein ungewöhnliches Abwehrsystem, mit dem sie Fressfeinde vertreiben: In einer kleinen Kammer im Hinterleib speichert der Käfer eine Lösung aus Wasserstoffperoxid und Hydrochinonen, in einer zweiten Kammer ein Gemisch aus Peroxidase- und Katalse-Enzymen. Wenn Gefahr durch einen Fressfeind – etwa eine Kröte – droht, vermischt das Insekt die Chemikalien in einer Art Explosionskammer, was eine exotherme Reaktion auslöst, bei der die Temperatur des Gemischs schlagartig auf 100 Grad Celsius steigt.

Dieses kochend heisse, stinkende und ätzende Gasgemisch wird dem Angreifer als Sprühnebel aus einer Spritzdrüse entgegengespritzt, wobei es zu einem lauten Knall kommt – daher wohl der Name des Käfers. Das Insekt kann diesen Mechanismus mehrmals hintereinander auslösen, da jeweils nicht der gesamte Chemikalienvorrat aufgebraucht wird. Und es kann dabei die Richtung des Strahls steuern, da scheibenförmige Reflektoren am Ende der Spritzdüse den Strahl bei Bedarf umlenken. Selbst gegen einen Feind, der von vorn kommt, kann der Käfer das Gemisch abschiessen, ohne sich dabei umdrehen zu müssen – er krümmt dann seinen Hinterleib und feuert zwischen seinen Beinen hindurch nach vorn.

Käfer, Stabheuschrecke, Waldameise:

«Bombardier Beetle Sprays Acid From Its Rear | Life | BBC Earth.»Video: YouTube/BBC Earth

Streifen-Stabheuschrecke

Streifen-Stabheuschrecke (Anisomorpha buprestoides)

Devil Rider Stick Insect – der englische Name dieser Gespenstschrecke lässt wie ihre Warntracht erahnen, dass sie unangenehm werden kann. Bild: Shutterstock

Anisomorpha buprestoides wird zu Deutsch «Streifen-Stabheuschrecke» oder «Zweigestreifter Wandelnder Stab» genannt. Die umgangssprachliche englische Bezeichnung – «Devil Rider Stick Insect» – lässt im Gegensatz dazu eher erahnen, dass eine Begegnung mit diesem Insekt aus der Ordnung der Gespenstschrecken (Phasmatodea) möglicherweise unangenehm verlaufen könnte. Die tagaktiven Bewohner der subtropischen Trockengebiete in den südlichen USA verfügen nämlich über ein stinkendes Wehrsekret, das sie 30 bis 50 Zentimeter weit verspritzen können. Es wird in paarigen Drüsen im vorderen Segment des Thorax (Brustbereich) gebildet.

Das Sekret stinkt nicht nur, es wirkt auch ätzend und greift die Schleimhäute an. Gefährlich wird dies, wenn die Flüssigkeit ins Auge gelangt; es kann dann zu ernsten Schäden kommen. Immerhin ist die auffallende Färbung dieser Schrecken eine Warnung, mit der sie potenzielle Feinde abschrecken. Diese sogenannte Warntracht hebt die Streifen-Stabheuschrecke – wie auch andere tagaktive Gespentschrecken – von anderen Vertretern dieser Ordnung ab, die sich nicht aktiv verteidigen, sondern ihr Heil in der Phytomimese suchen, also der Tarnung durch Nachahmung von Pflanzenteilen.

Rote Waldameise

Rote Waldameisen versprühen Säure gegen einen Feind aus der Luft.
https://www.reddit.com/r/AntWorld/comments/4ii4ht/wood_ants_formica_rufa_squirt_formic_acid_a/

Ein sich aus der Luft nähernder Feind wird von einer wahren Ameisensäure-Dusche empfangen. Bild: Reddit

Ameisen sind als Hautflügler mit Insekten wie Hummeln, Bienen und Wespen verwandt, doch der Giftstachel ist bei ihnen zurückgebildet. Die Roten Waldameisen (Formica rufa) verteidigen sich aber mit Ameisensäure, die sei bis zu einem Meter weit verspritzen können, gegen Feinde. Dies hat den Vorteil, dass sie sich auch über einige Entfernung hinweg verteidigen müssen. In manchen Fällen beissen sie auch zuerst mit ihren Kieferzangen zu und sprühen danach Säure in die Wunde.

Die Säure, die auch Bestandteil von Quallen- und Bienengiften ist, geben sie in hoher Konzentration aus einer Giftdrüse ab, wobei sie eine typische Stellung einnehmen. Vögel wie der Grünspecht, die Ameisen fressen, können einzelne Exemplare gefahrlos fressen. Nähern sie sich jedoch einem Nest, werden sie von einer Ameisensäure-Dusche empfangen. Gegenüber solchen Fressfeinden ist dies ein wirksames Mittel, gegen Menschen nützt es allerdings wenig. Es gibt freilich auch Vogelarten, die offenbar absichtlich Ameisen berühren, um sich mit der Säure bespritzen zu lassen («Einemsen»). Möglicherweise dient dieses Verhalten der Gefiederpflege oder der Bekämpfung von Parasiten.

Stummelfüsser

Stummelfüsser hüllt seine Beute in klebrigen, mit Verdauungsenzymen versetzten Schleim. 
https://haswellmuseum.wordpress.com/2016/08/22/haswellian-velvet-worms-part-i/

Stummelfüsser verspritzen einen oszillierenden Schleimstrahl, mit dem sie ihre Beute in ein Netz hüllen. Bild: haswellmuseum.wordpress.com

Stummelfüsser (Onychophora) gehören als eigener Tierstamm zur Gruppe der Häutungstiere (Ecdysozoa). Sie leben vornehmlich auf der südlichen Hemisphäre und ernähren sich unter anderem von Insekten. Kleinere Beutetiere fangen sie direkt, doch etwas grössere Exemplare erbeuten diese «Würmer mit Beinen», indem sie sie mit einem milchig-weissen Schleim bespritzen. Diese leimartige, stark proteinhaltige Flüssigkeit, die an der Luft schnell aushärtet, macht ihre Beute unbeweglich, klebt aber nicht an der wasserabweisenden Haut der Stummelfüsser.

Der Schleim wird von paarigen Drüsen produziert, die sich unter den Fühlern befindet, und dann durch die Poren der Mundpapillen bis zu 30 Zentimeter weit verspritzt. Dabei schwingen die weichen, elastischen Düsen der Papillen umher – wie ein loser Gartenschlauch. Dadurch bildet der verspritzte Schleim eine Art Netz. Der Stummelfüsser injiziert dann toxischen Speichel in die Beute, die dadurch getötet und vorverdaut wird.

Termiten

Nasute Termite, Nasute Termite of the Subfamily Nasutitermitinae

Termiten bilden Staaten, sind aber nicht mit Ameisen oder Bienen verwandt, sondern gehören zu den Schaben. Bild: www.imago-images.de

Die Nasutitermitinae, eine Unterfamilie der höheren Termiten, die mehr als 80 Gattungen umfasst. Diese Termitengattungen besitzen ein spezielles Organ, einen düsenförmigen Vorsprung an der Kopfkapsel, die sogenannte Frontaldrüse. Bei den Nasensoldaten (Nasuti) der Gattung Nasutitermes ist diese Drüse besonders stark ausgebildet; sie mündet in einen nach vorn gerichteten Stirnzapfen. Aus dieser Drüse können die Soldaten ein klebriges und oft giftiges Sekret verspritzen.

Die Zusammensetzung dieser Sekrete unterscheidet sich von Gattung zu Gattung. Die Nasensoldaten, deren Unterkiefer sich im Laufe der Evolution extrem zurückgebildet haben, haben sich mit ihren grossen Frontaldrüsen quasi zu Spritz-Spezialisten entwickelt.

Speispinne

SCYTODES THORACICA Spitting spider (Scytodes thoracica) catching mosquito on glass, sequence of two images, UK PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxONLY 1289623 StephenxDalton

Speispinnen erlegen ihre Beute auf Distanz – mit einem Leim-Gift-Gemisch. Bild: www.imago-images.de

«Leimschleuderspinnen» ist ein Name für die Speispinnen (Scytodidae), eine Familie der Echten Webspinnen (Araneomorphae). Der Name beschreibt diese Gliederfüsser akkurat – Speispinnen spucken aus ihren Mundwerkzeugen ein Gemisch aus Gift und Leim bis zu 20 Millimeter weit auf ihre Beute. Sie sind die einzigen Webspinnen, die ihre Beute aus der Distanz überwältigen. Das Gift-Leim-Gemisch stammt aus umgewandelten, zweigeteilten Giftdrüsen, die eine Vorratskammer im Vorderkörper der Spinne besitzen.

Die Spinnen spucken das Gemisch zickzackförmig und sehr präzise über die Beute, die dadurch am Untergrund festklebt und durch das Gift betäubt wird. Darauf tötet die Spinne das Beutetier durch einen Giftbiss mit Gift aus der kleineren Drüse und saugt es aus. In Mitteleuropa ist nur eine Art dieser Familie heimisch, die drei bis sechs Millimeter grosse Gewöhnliche Speispinne (Scytodes thoracica), die ausschliesslich Gebäude bewohnt.

Lama

Bildnummer: 56022245 Datum: 04.07.2003 Copyright: imago/blickwinkel
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Lamas können weit spucken – und sie sind erstaunlich treffsicher. Bild: Imago

Wer den Tim-und-Struppi-Band «Der Sonnentempel» gelesen hat, weiss, dass Lamas spucken können, jedenfalls, wenn sie schlecht gelaunt sind:

Tim und Struppi: Lama spuckt Kapitän Haddock an, in «Der Sonnentempel».

Wenn das Lama verärgert ist …Bild: Moulinsart

Tatsächlich ist es kein Mythos, dass Lamas spucken. Sie tun das in der Regel, um ihr Revier und ihre Stellung in der Gruppe zu behaupten; Stuten signalisieren dem Hengst zudem auf diese Weise, dass er sie nicht mehr begatten soll – er wird «abgespuckt». Menschen sind dagegen nur selten Ziel einer Spuckattacke, etwa wenn ein Lama belästigt oder gar gequält wurde.

Als Warnung reicht Speichel, doch wenn es ernster wird, würgen Lamas Mageninhalt hoch und spucken einen grünlichen Strahl in Richtung des Gegners – maximal vier bis fünf Meter weit. Die Flüssigkeit, die aus verdautem Pflanzenmaterial besteht, ist übelriechend und verursacht Flecken auf Kleidern. Oft reicht eine solche gut gezielte Drohgebärde, um den Gegner zu vertreiben.

Das Lama (Lama glama), das vom wild lebenden Guanako abstammt und in den Anden als Nutztier gehalten wird, gehört zu den Kamelen, besitzt aber im Gegensatz zu den Altweltkamelen (Dromedar und Trampeltier) keine Höcker. Grosskamele spucken ebenfalls, aber viel seltener.